Hirschenstand

Hirschenstand

(Jelení)

    "Hirschenstand, Sommerfrische mit 1020 Einwohnern, Bezirk Graslitz, Gerichtsbezirk Neudek, liegt unmittelbar an der Reichsgrenze gegen Sachsen hin und ist einer der höchstgelegenen Orte des Bezirkes Graslitz (970 m). Die höchsten Bodenerhebungen sind der Buschschachtelberg (968 m) und der Scheffelsberg (976 m); außerdem ist bemerkenswert der kuppenförmige Hirschkopf mit dem Hirschkopffelsen, von dem der Ort seinen Namen ableitet, und der Ortsteil Kronesberg, nahe dem vielbesuchten Kranichsee. Der Kranichsee, den Naturfreund und Sammler längst durch die seltene Blumenwelt, durch den Krüppelkieferwuchs, durch die Zwerg- oder Krüppelbirke bekannt, bildet eine ausgedehnte Moor- und Hochlandschaft, auf dem nun auch ein Gerüst für Fernsicht errichtet ist.
    Ein Postamt mit zweimaliger, täglicher Postfahrt nach Neuhammer zur Bahnlinie Karlsbad - Johanngeorgenstadt und Privatfuhrwerke regeln den Verkehr. Der schön gelegen Ort besitzt ferner ein Zollamt erster Klasse, eine vierklassige Volksschule, eine Spitzenklöppeleischule, drei Kaufläden und sieben Gastwirtschaften mit Fremdenzimmern. Den Ort durchzieht eine im besten Zustande sich befindliche Ärarial- oder Kaiserstraße, welche den Automobilverkehr aus dem Deutschen Reiche über Hirschenstand nach Karlsbad vermittelt. Mitte des Ortes beginnend, führt eine schöne Bezirksstraße nach Sauersack und durch das Nancytal nach Graslitz. Straßenähnliche Waldwege, markierte Fußsteige führen den Besucher in ausgedehnte Fichtennadelwaldungen, Buchenbestände, in denen reizende Partien und Granitfelsengruppen den Besuch lohnen, in denen aber auch der Kränkelnde und Müde Erholung und Stärkung der Lungen und Nerven findet. Wandertouren erlauben die Besichtigung und Besteigung der in der Nähe gelegenen Aussichtswarten. Außder dem bereits erwähnten Kranichsee gilt als beachtenswert der Hirschkopffelsen, die sagenumsponnene Lade und der Kammerwagen; in neuerer Zeit findet sich der wieder in Betrieb genommene und im Aufschwung begriffene Bergbau auf Zinnerz stete Beachtung. Im Winter bildet der Ort eine beliebte Ausflugsstation für Schlitten- und Skifahrer. Auskunftstelle: Gemeindeamt."
    (Aus "Durch Deutschböhmen", Karlsbad 1910, Herausgegeben vom Landesverbande für Fremdenverkehr in Deutschböhmen, Sitz Karlsbad)

    Die Ansichten aus der Zeit vor der Vertreibung der deutschen Bevölkerung, die Sie hier sehen, wurden mir größtenteils von Herrn Ulrich Möckel zur Verfügung gestellt. Hier finden Sie Broschüren von ihm über Orte im Böhmischen Erzgebirge.


Hirschenstand



Gasthaus zum Stern und Kirche


Sommerfrische Hirschenstand



Gasthaus zur Sonne 1924



Ortsansicht 1927 mit Gasthaus zur Sonne im Vordergrunde



Dorfstraße



Winter 1927



Sommer 1928



Sommer 1931



Winter-Idyll




HOME Böhmisches Erzgebirge